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MyPlace fördert Nachhaltigkeit und Biodiversität mit großflächigen Grünflächen

13. Januar 2023
Platzprofessor Redaktionsteam
Stadt & Architektur
Filiale von MyPlace in Wien Aspern

MyPlace legt großen Wert auf eine verantwortungsvolle Standortwahl. Es wird darauf geachtet, dass potenziell neue Standorte möglichst umweltverträglich platziert werden und die vorhandene Biodiversität bestmöglich unberührt bleibt. In den wenigsten Fällen werden neue MyPlace-Standorte auf neues, noch ungenutztes Bauland gebaut. Ist dies jedoch der Fall, arbeitet MyPlace mit Biodiversitätsexpert*innen, wie jene vom Gartengestaltungsunternehmen Schubert & Partner, zusammen. Was im Garten eines Gewerbegebäudes beachtet werden muss und welches Potenzial darin steckt, haben wir Eva Hauser von Schubert & Partner gefragt. 

Der Garten eines Gewerbegebäudes erfährt in der Öffentlichkeit bisher noch keine große Aufmerksamkeit. Wie viel Potenzial steckt noch in Grünflächen rund um und auf Gewerbegebäuden?

Hier steckt sehr viel, leider noch ungenutztes Potenzial. Eine bessere Beratung und eine umfassende Aufklärungsarbeit sind hier notwendig. Viele Gewerbegebäude verfügen über große Dachflächen, die früher oft mit Schotter abgedeckt wurden. Dieser hat jedoch den Nachteil, dass er sich stark aufheizt, die Hitze lange speichert und an die darunter liegenden Innenräume abgibt. MyPlace hingegen hat sich bereits für begrünte Dachflächen entschieden. Und kann dadurch einige Vorteile nutzen. Dachbegrünungen sind eine Art „natürliche Klimaanlage“. Im Winter bieten sie eine bessere Wärmedämmung und führen dadurch auch zu einer Einsparung von Energiekosten. Zudem reagieren begrünte Flächen anders als versiegelte, die keine Wasseraufnahme bei Regen bieten. Auch bei Starkregenereignissen kann über gut geplante Gründächer ein Großteil des anfallenden Niederschlags aufgenommen werden. Durch das Schaffen von nachhaltigen Strukturen werden dementsprechend der Pflegeaufwand und somit auch die Kosten drastisch reduziert.  
Daneben filtern Grünflächen sowohl Staub als auch Lärm aus der Umgebung und schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Zusammen mit MyPlace wurde am Standort in Wien Aspern ein kleines Biotop geschaffen, um die Biodiversität zu fördern.  

Welche Chancen bieten sich durch diese Nachhaltigkeitsbemühungen für die Unternehmen? Welchen Mehrwert können die Unternehmen für die Gesellschaft, aber auch für ihre Kund*innen und Mitarbeiter*innen dadurch schaffen?

Die Unternehmen zeigen so wichtige, für die Zukunft relevante Themen auf und übernehmen damit eine Vorreiterrolle im Bereich der Nachhaltigkeit. Durch Begrünungen kann der ästhetische Aspekt mit dem ökologisch nachhaltigen verbunden werden. Sowohl Mitarbeiter*innen, als auch Kund*innen fühlen sich in einer begrünten, attraktiven Umgebung wohler und entspannter. Angenehme Aufenthaltsräume werden geschaffen – das Stresslevel wird reduziert. Eine auf Biodiversität ausgerichtete Unternehmensstruktur zieht somit Kund*innen und Personal an. 

Gibt es viele Unternehmen in der DACH-Region, die Biodiversität bei ihren Gewerbeflächen fördern? Berichten Sie doch bitte von dem ein oder anderen Vorzeigeprojekt.

In diesem Bereich gibt es sicher noch viel zu tun, um Unternehmen die Wichtigkeit der ökologisch nachhaltigen Begrünung aufzuzeigen. Aber auch Informationen und Vorschläge zu bieten, wie eine Schaffung ökologisch nachhaltiger Räume auf dem vorhandenen Firmenareal möglich ist.  
Ein gutes Beispiel stellt ein burgenländisches Immobilienentwicklungsunternehmen dar, welches seine gewerblichen Liegenschaften nachhaltig aufwertet. Die guten Ideen der Geschäftsführung wurden in Zusammenarbeit mit „Grün statt Grau“, einer Kompetenzstelle für Bauwerksbegrünung, zu Konzepten entwickelt, die Möglichkeiten zur Entwicklung ökologisch interessanter Nischen auf Gewerbegebieten bereitstellen. Dachbegrünung, Vertikalbegrünung, Baumpflanzungen, erneuerbare Energie sowie Bienenstöcke und kleine Blühinseln wurden sanft und gelungen in das Gestaltungs- und Betriebskonzept eingebettet. Die Funktionalität des Unternehmens wurde mit der Förderung der biologischen Vielfalt verbunden. 

Welche Herausforderungen (u.A. rechtlicher und behördlicher wie auch biologischer Art) bewältigen Sie? Wie wird sich das Thema in Zukunft weiterentwickeln?

Viele der rechtlichen und behördlichen Erfordernisse werden bereits von den Architekt*innen oder Landschaftsplaner*innen geklärt. Für einige Projekte sind außerdem bereits Förderungen möglich. Allerdings gibt es rechtlich für die fachgerechte Arbeit, gerade bei den Themen Baumschutz sowie Dach- und Vertikalbegrünung, einiges zu beachten. Für alle Beteiligten ist es somit notwendig, immer auf dem neuesten Informationsstand zu bleiben. Vorteilhaft wäre hierbei ein Einbeziehen der ausführenden Betriebe in die Planung sowie eine kommunikative Zusammenarbeit aller in den Prozess involvierten Parteien.  
Eine Herausforderung stellen aber vor allem die Bewusstseinsbildung und die Aufklärungsarbeit dar. Denn nicht immer besteht das Verständnis für das Schaffen ökologisch nachhaltiger Flächen. Eine Blumenwiese zum Beispiel muss sich über mehrere Jahre etablieren und wird nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Hier muss das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Natur und Mensch geschaffen werden – aber auch die Notwendigkeit von Zeit und Geduld. Dafür sind in unserer heutigen, schnellen Lebensweise ein Umdenken und Umlernen notwendig. Eine Möglichkeit der besseren Akzeptanz sind Infotafeln, die erklären, worum es sich bei jedem einzelnen Projekt handelt. Zusammenfassend ist die Relevanz einer ökologisch nachhaltigen Planung und Gestaltung von Gewerbeflächen bei einigen Betrieben bereits angekommen. Der Weg geht also schon in die richtige Richtung. Es gibt jedoch sicher noch viel zu tun. 

Interviewpartnerin:

Eva Hauser hat auf der Universität für Bodenkultur in Wien Landschaftsplanung und Landschaftspflege studiert. 

Nach Praxisjahren an einer Baumschule ist sie seit dem Jahr 2005 beim Wiener Gartengestaltungsunternehmen Schubert & Partner als Technikerin beschäftigt. Zu ihrem Aufgabenbereich zählen unter anderem Projekte in den Fachgebieten Dachbegrünung, Bewässerung, Baum-, Strauch- und Staudenpflanzungen sowie die Abwicklung technischer Vorgaben der Architektur. Das Thema Nachhaltigkeit ist ihr persönlich ein großes Anliegen. 

Platzprofessor Redaktionsteam

Das Redaktionsteam hinter dem Platzprofessor recherchiert laufend aktuelle Trends und Themen rund um das Thema Platz. Die RedakteurInnen sind immer auf der Suche nach spannenden Projekten und Beiträgen, die als Link-Tipp auf dem Platzprofessor veröffentlicht werden, initiieren Gastbeiträge und verfassen Artikel zu ausgewählten Themen.